Spina bifida

Spina bifida, in der Alltagssprache auch „Offener Rücken“ genannt, ist eine Fehlbildung, die etwa bei jeder tausendsten Geburt auftritt. Sie entsteht, wenn am Ende des ersten Schwangerschaftsmonats ein Spalt in der Wirbelsäule offen bleibt. Die Auswirkungen sind unterschiedlich, sie reichen von geringen Beeinträchtigungen bis hin zur Querschnittlähmung. Häufig ist die Kontrolle über Darm und Blase eingeschränkt oder ganz aufgehoben. Es kommt im Wesentlichen darauf an, in welcher Höhe der Wirbelsäule sich die Fehlbildung befindet und wie stark die Nerven beeinträchtigt sind. Die Diagnose der Spina bifida gelingt oft schon während der Schwangerschaft. Meist wird schon in den ersten Stunden nach der Geburt der „offene Rücken“ operativ verschlossen.

Interdisziplinäre Versorgung

Kinder mit Spina bifida sind ihr Leben lang mehrfach behindert und brauchen eine multiprofessionelle Betreuung. Das Werner Otto Institut koordiniert eine umfassende Versorgung, die eine hohe Lebenserwartung und -qualität ermöglichen kann. Ein Team aus Kinderarzt, Physiotherapeutinnen und Orthopädietechnikern stimmt die oft komplexe Hilfsmittelversorgung mit der
Familie und Betreuern ab. Heilpädagogische und psychologische Diagnostik und Beratung kommen bei Bedarf ergänzend hinzu. Enge Kontakte bestehen zu anderen Spezialisten (Neurochirurgen, Urologen) und zur Selbsthilfeeinrichtung AsbH.