40 Jahre Werner Otto Institut

40 Jahre Werner Otto Institut

Familie Otto gratuliert zum Jubläum. Kinderbuchautorin Krirsten Boie hält Festvortrag.

Hamburg, 26.9.2014. Dr. Michael Otto, Sohn des Institutsgründers Prof. Werner Otto, erinnerte beim Festakt zum 40jährigen Bestehen des Werner Otto Instituts am Freitagnachmittag in der Aula der Bugenhagenschule auf dem Gelände der Ev. Stiftung Alsterdorf daran, dass es seinem Vater stets ein Herzensanliegen war, die medizinische und therapeutische Versorgung von Kindern mit Behinderungen zu fördern. Deshalb machte er vor 40 Jahren dank einer sehr großzügigen Spende den Bau des nach ihm benannten Instituts möglich. Bis heute ist die Werner Otto Stiftung dem Institut sehr verbunden und fördert die Arbeit.

Dr. Otto würdigte die exzellente Arbeit der Ärzte, Psychologen, Therapeuten und Pflegekräfte: „Möge hier auch in Zukunft auf höchstem wissenschaftlichem Niveau zum Wohle der jungen Patienten gearbeitet werden und mögen die Kinder und ihre Familien diesen Ort weiterhin stets als hilfreich und von Herzen zugewandt erleben.“

 

Seit der Gründung im Jahr 1974 haben mehr als 50.000 Kinder und Jugendliche von den Angeboten des Werner Otto Instituts profitiert. Das ursprüngliche Ziel ist dabei heute so aktuell wie vor 40 Jahren: Kinder mit Entwicklungsstörungen und ihre Familien darin zu unterstützen, möglichst selbstbestimmt und selbständig zu leben.

 

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks lobte die Arbeit des Werner Otto Instituts: „Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen ein umfassendes, wohnortnahes Therapie- und Behandlungsangebot in Hamburg vorfinden. Das Werner Otto Institut im Verbund der Evangelischen Stiftung Alsterdorf leistet hierzu seit seiner Gründung vor 40 Jahren einen bedeutenden Beitrag.“

Ulrich Scheibel, Vorstand der Ev. Stiftung Alsterdorf, betonte in seiner Rede:„Die Evangelische Stiftung Alsterdorf setzt sich mit ihren Angeboten dafür ein, dass Menschen mit Behinderung ein möglichst selbständiges und selbst-bestimmtes Leben führen können. Dazu zählen neben den Bereichen Assistenz, Arbeit und Bildung auch die medi-zinischen Angebote. Eine spezialisierte sozialpädiatrische Versorgung, wie sie im Werner Otto Institut angeboten wird, leistet einen wichtigen Beitrag, sich dem gesamt-gesellschaftlichen Ziel der Inklusion – also dem Recht auf selbstbestimmte Teilhabe für alle Menschen – zu nähern.“

 

Dr. Christian Fricke, Ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Werner Otto Instituts, bedankte sich bei Familie Otto für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die konstruktive Unterstützung durch die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz trage darüber hinaus dazu bei, dass das Werner Otto Institut sein diagnostisches und therapeutisches Leistungsspektrum stets weiterentwickeln und den sich wandelnden Bedürfnissen anpassen könne.

Als amtierender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin wies Dr. Fricke darauf hin, dass sich die Krankheitsbilder bei Kindern und Jugendlichen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte verändert haben - auffällig sei vor allem die Zunahme chronischer, psychischer und psychosomatischer Erkrankungen. Einen deutlich zunehmenden Einfluss haben die neuen Medien wie Internet, Smartphones und Computerspiele. „Der Siegeszug der neuen Medien hat das Familienleben drastisch verändert“, beobachtet Dr. Fricke. Freizeitaktivitäten wie Sport, Musik oder Lesen kämen zu kurz. Ihre Bedeutung für ein (seelisch) gesundes Aufwachsen sei jedoch nicht zu unterschätzen.

Kirsten Boie, Kinder- und Jugendbuchautorin, teilt diese Auffassung. Sie wies in ihrem Vortrag auf die Bedeutung des Lesens für eine gesunde Entwicklung von Kindern hin: „"Warum sollen Kinder heute überhaupt noch lesen? Lesen ist nicht nur DIE Schlüsselqualifikation für das Bestehen in unserer Gesellschaft, Lesen macht nicht nur schlauer: Beim Lesen passiert außerdem so viel im Kopf des Lesers, dass Lesen glatt auch glücklicher macht."

 Dr. Fricke betonte, es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und nicht nur die von Ärzten und Therapeuten – die Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen zu gestalten. „Arbeit mit Kindern hat in unserer heutigen Gesellschaft einen abnehmenden Stellenwert“, kritisierte er. „Die Zukunft einer um Nachhaltigkeit bemühten Gesellschaft hängt davon ab, wie wir mit der nachwachsenden Generation umgehen. Deshalb kämpfen wir für ein verbessertes Kinderbewusstsein und für die Etablierung eines Kinderbeauftragen im Bundestag!“

Das WOI hat Geburtstag!

Was für eine Geburtstagsfeier! Mehr als 150 Kinder und ihre Eltern kamen ins Werner Otto Institut, um das 40jährige Jubiläum mit einem großen Kinderfest zu feiern. Es gab jede Menge tolle Ange-
bote: Rolli-Parcours, eine Hüpfburg in der Turnhalle, Kinderschminken, Hüte basteln, Schatzsuche in der Sandkiste, eine rieeesige Tombola mit einem Fahrrad – gespendet von alsterspeiche – als Hauptgewinn, die Geschichte von der Geburt eines Drachenbabys als Theaterstück der Therapie-
gruppe Psychomotorik unter der Leitung von Elke Boer und Dörte Ewers und der Zauberer Serge, der die Kinder zum Schreien, Lachen und Staunen brachte... . So viel Abwechslung machte natürlich hungrig: stundenlang standen Sabine Granse und Sabine Haese vom WOI am Waffeleisen und verarbeiteten 20 Liter Teig. Auch am Eiswagen draußen vor dem Werner Otto Institut bildete sich eine Warteschlange: dort bekam jedes Kind zwei Kugeln Eis geschenkt. Die beliebtesten Sorten: Vanille und Kaugummi.

„Das war ein tolles Fest“ waren sich alle einig. Petra Möller, leitende Therapeutin, hatte das Kinderfest zusammen mit dem Vorbereitungs-
team geplant. „Wir haben sehr viel Hilfe von den Kolleginnen und Kollegen bekommen. Auch ehrenamtliche Helfer von der Otto Group haben mit angepackt, um die zahlreichen Spielangebote zu betreuen und den Auf- und Abbau zu stemmen. Vielen Dank für die großartige Unterstützung!“ Dr. Christian Fricke, Ärztlicher Leiter und Geschäfts-
führer des WOI, stimmt zu: „Der Einsatz von vielen Menschen hat dieses Kinderfest möglich gemacht. Wir danken auchbesonders den großzügigen Spendern und Spenderinnen, die Preise für unsere Tombola gestiftet haben: das Motion Center, Mini Seitz, Edeka Ecks, jako-o und die Otto Group. Der Gewinn aus der Tombola fließt direkt in die Arbeit des Werner Otto Instituts, um Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen noch besser versorgen zu können!“

Der offizielle Festakt zum 40 jährigen Bestehen des Werner Otto Instituts findet Ende September
in Anwesenheit von Dr. Michael Otto und Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks statt. Die Kinderbuchautorin Kirsten Boie wird den Festvortrag halten.

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