40 Jahre Werner Otto Institut

Familie Otto gratuliert zum Jubiläum / Kinderbuchautorin Kirsten Boie hält Festvortrag

Hamburg, 26.9.2014. Dr. Michael Otto, Sohn des Institutsgründers Prof. Werner Otto, erinnerte beim Festakt zum 40jährigen Bestehen des Werner Otto Instituts am Freitagnachmittag in der Aula der Bugenhagenschule auf dem Gelände der Ev. Stiftung Alsterdorf daran, dass es seinem Vater stets ein Herzensanliegen war, die medizinische und therapeutische Versorgung von Kindern mit Behinderungen zu fördern. Deshalb machte er vor 40 Jahren dank einer sehr großzügigen Spende den Bau des nach ihm benannten Instituts möglich. Bis heute ist die Werner Otto Stiftung dem Institut sehr verbunden und fördert die Arbeit.

Feierten das Jubiläum (v.l.n.r.): Ulrich Scheibel, Vorstand der Ev. Stiftung Alsterdorf; Dr. Christian Fricke, Ärztlicher Leiter des Werner Otto Instituts; Dr. Michael Otto, Unternehmer und Sohn des Gründers; Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz; Maren Otto; Alexander Otto; Prof. Hanns-Stephan Haas, Vorstandsvorsitzender der Ev. Stiftung Alsterdorf; Dr. Jürgen Bersuch, Vorstand der Werner-Otto-Stiftung. Dr. Otto (3.v.l.) würdigte die exzellente Arbeit der Ärzte, Psychologen, Therapeuten und Pflegekräfte: „Möge hier auch in Zukunft auf höchstem wissenschaftlichem Niveau zum Wohle der jungen Patienten gearbeitet werden und mögen die Kinder und ihre Familien diesen Ort weiterhin stets als hilfreich und von Herzen zugewandt erleben.“

Seit der Gründung im Jahr 1974 haben mehr als 50.000 Kinder und Jugendliche von den Angeboten des Werner Otto Instituts profitiert. Das ursprüngliche Ziel ist dabei heute so aktuell wie vor 40 Jahren: Kinder mit Entwicklungsstörungen und ihre Familien darin zu unterstützen, möglichst selbstbestimmt und selbständig zu leben.Hamburgs

Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (4. v.l.) lobte die Arbeit des Werner Otto Instituts: „Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen ein umfassendes, wohnortnahes Therapie- und Behandlungsangebot in Hamburg vorfinden. Das Werner Otto Institut im Verbund der Evangelischen Stiftung Alsterdorf leistet hierzu seit seiner Gründung vor 40 Jahren einen bedeutenden Beitrag.“

Ulrich Scheibel (1.v.l.), Vorstand der Ev. Stiftung Alsterdorf, betonte in seiner Rede:„Die Evangelische Stiftung Alsterdorf setzt sich mit ihren Angeboten dafür ein, dass Menschen mit Behinderung ein möglichst selbständiges und selbst-bestimmtes Leben führen können. Dazu zählen neben den Bereichen Assistenz, Arbeit und Bildung auch die medi-zinischen Angebote. Eine spezialisierte sozialpädiatrische Versorgung, wie sie im Werner Otto Institut angeboten wird, leistet einen wichtigen Beitrag, sich dem gesamt-gesellschaftlichen Ziel der Inklusion – also dem Recht auf selbstbestimmte Teilhabe für alle Menschen – zu nähern.“

Dr. Christian Fricke (2.v.l.), Ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Werner Otto Instituts, bedankte sich bei Familie Otto für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die konstruktive Unterstützung durch die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz trage darüber hinaus dazu bei, dass das Werner Otto Institut sein diagnostisches und therapeutisches Leistungsspektrum stets weiterentwickeln und den sich wandelnden Bedürfnissen anpassen könne.

Als amtierender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin wies Dr. Fricke darauf hin, dass sich die Krankheitsbilder bei Kindern und Jugendlichen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte verändert haben - auffällig sei vor allem die Zunahme chronischer, psychischer und psychosomatischer Erkrankungen. Einen deutlich zunehmenden Einfluss haben die neuen Medien wie Internet, Smartphones und Computerspiele. „Der Siegeszug der neuen Medien hat das Familienleben drastisch verändert“, beobachtet Dr. Fricke. Freizeitaktivitäten wie Sport, Musik oder Lesen kämen zu kurz. Ihre Bedeutung für ein (seelisch) gesundes Aufwachsen sei jedoch nicht zu unterschätzen.

Kirsten Boie, Kinder- und Jugendbuchautorin, teilt diese Auffassung. Sie wies in ihrem Vortrag auf die Bedeutung des Lesens für eine gesunde Entwicklung von Kindern hin: „"Warum sollen Kinder heute überhaupt noch lesen? Lesen ist nicht nur DIE Schlüsselqualifikation für das Bestehen in unserer Gesellschaft, Lesen macht nicht nur schlauer: Beim Lesen passiert außerdem so viel im Kopf des Lesers, dass Lesen glatt auch glücklicher macht."

Dr. Fricke betonte, es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und nicht nur die von Ärzten und Therapeuten – die Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen zu gestalten. „Arbeit mit Kindern hat in unserer heutigen Gesellschaft einen abnehmenden Stellenwert“, kritisierte er. „Die Zukunft einer um Nachhaltigkeit bemühten Gesellschaft hängt davon ab, wie wir mit der nachwachsenden Generation umgehen. Deshalb kämpfen wir für ein verbessertes Kinderbewusstsein und für die Etablierung eines Kinderbeauftragen im Bundestag!“

Im Bild (v.l.n.r.): Ulrich Scheibel, Vorstand der Ev. Stiftung Alsterdorf; Dr. Christian Fricke, Ärztlicher Leiter des Werner Otto Instituts; Dr. Michael Otto, Unternehmer und Sohn des Gründers; Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz; Maren Otto; Alexander Otto; Prof. Hanns-Stephan Haas, Vorstandsvorsitzender der Ev. Stiftung Alsterdorf; Dr. Jürgen Bersuch, Vorstand Werner-Otto-Stiftung.
Foto: Axel Nordmeier

 

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