Redeflussstörungen (Stottern)

Bei einem Stottern, welches bereits im frühen Kindesalter auftreten kann, sind die Hauptsymptome unfreiwillige Unterbrechungen des Redeflusses durch Wiederholungen von Lauten oder Silben, Blockaden vor oder in einem Wort, oder Dehnungen von Lauten beim Sprechen. Das Stottern verläuft häufig phasenhaft, es gibt Zeiten, in denen das Kind kaum stottert, und Zeiten mit einer verstärkten Symptomatik. Einige Kinder entwickeln Sekundärsymptome, wie beispielsweise Mitbewegungen im Gesicht oder am Körper, Vermeidungsverhalten oder Sprechängste.

Stottern muss von entwicklungsbedingten Unflüssigkeiten, die bei vielen Kindern auftreten, unterschieden werden. Auch die Frage, ob weitere Sprachstörungen vorliegen, wird in der Diagnostik regelhaft mit untersucht. Eine frühzeitige Beratung der Eltern, ggf. auch die Einleitung einer Therapie für das Kind, ist sinnvoll, um einer Verfestigung des Stotterns entgegenzuwirken und das Stottern zu verflüssigen.

Logopädische Behandlung des Stotterns

Stottern wird vorrangig durch Logopäden behandelt. Wichtige Ziele der logopädischen Therapie sind die Reduktion der Angst vor dem Stottern und die Vermittlung von Sprechtechniken, die das Stottern in eine leichtere, unangestrengte Art verändern und so die Kommunikation für das stotternde Kind und seine Familie erleichtern. Das Stottern sollte in jedem Falle „enttabuisiert“ werden, d.h., es wird offen in der Familie darüber gesprochen. Es gibt verschiedene Methoden, mit denen sich die Stärke und das Ausmaß der Stottersymptome positiv beeinflussen lassen. Die Wahl der jeweiligen Vorgehensweise richtet sich nach dem Alter und der Symptomatik des Kindes. Die Beratung der Eltern und des Umfeldes spielt dabei eine große Rolle, um das Kind und seine Familie insgesamt zu entlasten und zu unterstützen.

Workshop für Eltern stotternder Kinder (HAWESK)

Einmal jährlich findet der Hamburger Workshop für Eltern stotternder Kinder (HAWESK) statt. Dabei informieren Fachleuten über neue Erkenntnisse in der Behandlung, Eltern können sich untereinander austauschen und es gibt viele praktische Übungen, wie die Eltern ihre Kinder in der Therapie unterstützen können.